Yoga und mehr...... von A - Z
Abhyanga
Ayurveda-Ganzkörper-Ölmassage (mit warmen Spezialölen)
Asana
Sansrkit: wörtlich übersetzt: Sitz; Matte; Körperhaltung
Die Bedeutung "Yoga-Haltung" ist die bekannteste.
In Yoga-Schulen werden Asanas in zahlreichen Übungsstilen unterrichtet. Einzelne Stellungen können dabei eher langsam und meditativ oder zügig, fließend und kraftvoll durchgeführt
werden.
Bandha (Mehrzahl: Bandhas)
Sanskrit: wörtlich Bindung, Verbindung, Kontraktion, Verschluss
Das Wort Bandha ist auch verwandt mit dem deutschen Wort Band, binden und
bedeutet auch die Gebundenheit an Unwissenheit (Sanskrit: avidya) und den Kreislauf der Geburten.
Im Hatha-Yoga wird damit eine bewußt herbeigeführte Muskelkontraktion bezeichnet, um Energien an einem bestimmten Punkt im Körper zu konzentriern. Wichtige Bandhas sind:Mula-Bandha
(Beckenbodenkontraktion), Uddiyana-Bandha (passives Baucheinziehen) und Jalandhara Bandha (Kehlkopfverschluss).
Bhagavadgita
Bhagavadgita ist ein Kompositum aus bhagavat, der Erhabene, Göttliche, und gita, der Gesang. Sie ist die bekannteste aller indischen heiligen Schriften und
umfasst 18 Kapitel mit 701 Versen, und wurde in zahlreichen Übersetzungen veröffentlicht. Die Gita, wie der Text auch oft genannt wird, gibt einen Dialog zwischen Krishna und Arjuna
wieder, kurz bevor eine große Schlacht zwischen zwei verfeindeten Familien beginnt, deren Problematik in Arjuna eine tiefe Krise auslöst.
Bharatanatyam
Sanskrit: wörtlich: Bharatas Tanz
Dies ist einer der acht klassischen Tanzstile in Indien. Er ist ein Solotanz und basiert
aufbhava (Ausdruck), raga (Melodie), tala (Rhythmus) und natyam (Tanz). Der Bharatanatyam-Tanz setzt sich einerseits
aus den abstrakten Elementen des rein rhythmischen Tanzes (nritta) und andererseits aus erzählerischen, darstellenden Elementen (nritya, abhinaya) zusammen. Tänzer oder
Tänzerin nehmen dabei eine Grundhaltung von nach außen gekehrten Füßen, gebeugten Knien und geradem Oberkörper ein. Eine rhythmische Beinarbeit wird mit ausgefeilter Mimik und diffizilen
Handhaltungen (mudras) ergänzt.
Bhastrika (Blasbalgatmung)
Luft wird rhythmisch intensiv durch beide Nasenlöcher eingezogen und wieder ausgestoßen. Nach tiefem Einatmen den Atem anhalten und langsam wieder ausatmen.
Wirkung: Energetisierend, beruhigt Lungen und Zwerchfell.
Brahmari (Summen wie eine Biene)
Beim Einatmen erzeugt man einen schnarchenden Ton, beim Ausatmen den einer Biene.
Wirkung: Beruhigt den Geist, verbessert die Stimme, entspannt den Kehlkopfbereich und hilft bei Schlaflosigkeit.
Chakra, Cakra
Sanskrit: wörtlich Rad, Kreis
Nach der Lehre des Tantra gibt es 7 Chakras, von denen 6 entlang der Wirbelsäule im physischen Körper visualisiert werden. Das siebte, der "tausendblättrige Lotus" befindet sich über dem
Scheitelpunkt des Kopfes. Die Chakren werden durch den angenommenen Energiekanal (Sushumna) verbunden, durch den auch die Kundalini-Kraft aufsteigt.
Die 7 Charken sind:
1. Muladhara-Chakra (Wurzelchakra)
2. Svadhishthana-Chakra (Sakral- oder Sexualchakra)
3. Manipura-Chakra (Nabel- oder Solarplexuschakra)
4. Anahata-Chakra (Herz-Chakra)
5. Vishudda-Chakra (Hals- oder Kehlkopfchakra)
6. Ajna-Chakra (Stirn-Chakra oder Drittes Auge)
7. Sahasrara-Chakra (Kronen- oder Scheitelchakra ).
Eine sehr gute Beschreibung gibt es auch im Yoga-Wörterbuch bzw. Yoga-Lexikon von Wilfried Huchzermeyer, edition sawitri.
Guru
Sanskrit: Lehrer, spiritueller Führer
Wörtlich: Beseitiger der Dunkelheit
Hatha-Yoga
Sanskrit: Kraft, Ausdauer, Energie
Im Westen meint man meist Hatha-Yoga, wenn allgemein von "Yoga" gesprochen wird (siehe auch Yogastile)
Kapalabhati (schnelle Blasbalgatmung, auch Feueratmung genannt)
Wörtlich: „leuchtender Schädel“
Bei dieser Atemtechnik für Fortgeschrittene wird langsam eingeatmet und die Betonung liegt auf rhythmischem, schnellem Ausatmen durch die Nase, bei gleichzeitig kraftvollem Einziehen der
Bauchdecke nach innen. Sie wird auch zur Vorbereitung auf die Meditation eingesetzt.
Achtung: Diese Atemübung sollte vorsichtig, langsam und nur unter Anleitung durchgeführt werden.
Wirkung: Reinigt die Atmungsorgane und beseitigt Schleim in den Bronchien. Sehr kreislaufanregend.
Karma
Sanskrit: Tat, Handlung, Gesetz von Ursache und Wirkung
Der Gedanke von Karma und Reinkarnation wird in den Veden im Sinne von "Ein Mensch guter Taten wird gut, ein Mensch schlechter Taten wird schlecht" verstanden.
Kosha
Sanskrit: wörtlich Hülle, Überdeckung
Die Lehre der Koshas geht auf die alten Yogaschriften, die Upanishaden zurück. Es werden fünf Koshas (auch Hüllen oder Schleier
genannt) beschrieben, die die feinstofflichen Energie- oder Körperhüllen darstellen. Die äußere Hülle ist die grobstoffliche, Annamaya „aus
Nahrung bestehend“ (-maya am Ende bedeutet jeweils „bestehend aus“.) Die zweite ist Pranamaya, die feinstoffliche, die die
Lebenskraft (prana) einbringt und mit dem Atem verbunden ist. Die dritte ist Manomaya, die mentale Hülle, die die Sinneseindrücke
aufnimmt. Darauf folgtVijnanamaya, die Intelligenzhülle, die Denken und wollen ermöglicht; und schließlichAnandamaya, die
Glückseligkeitshülle, die dem immer-seligen höchsten Selbst am nächsten ist.
Kriya
Sanskrit: Handlung, Ritus, körperliche Reinigungstechnik im Hatha-Yoga
Beispiele für Kriyas sind: Neti (Nasenspülung), Trataka (Anstarren von Objekten aus einer bestimmten Entfernung), Kapalabathi (schnelle Blasbalgatmung bzw. auch Feueratmung genannt)
uvm.
Kundalini
Sanskrit: wörtlich: die Aufgerollte; Bezeichnung für die schöpferische Kraft im Menschen
Die Kundalini liegt aufgerollt an der Basis der Wirbelsäule (auf der feinstofflichen Ebene) und wird auch als schlafende Schlangenkraft bezeichnet. Ziel im Yoga ist die Erweckung der
schlummernden Kundalini, als Offenbarung der göttlichen, kosmischen Schöpfungskraft im Individuum. Wird sie erweckt, so hebt sie sich, gleich einer Schlange, durch die sechs Chakras
im Körper und erreicht schließlich das Scheitelchakra (Sahasrara-Chakra) am Kopf.
Kundalini-Yoga
Yoga der bewußten Erweckung der Kundalini. Diese erfolgt durch Reinigungstechniken, Pranayama, bestimmte Asanas, Mudras, Mantras und auch Meditation.
Mantra
heilige Silbe, kraftgeladenes Wort oder mehrere Silben bzw. Wörter. Das bekannteste Mantra im Hinduismus ist OM (wird auch im Buddhismus verwendet). Oft steht es am Beginn eines Mantras
mit mehreren Worten, z.B. im tibetischen Buddhismus om mani padme hum ("Om, Juwel im Lotos, Hum").
Mudra
Sanskrit: Siegel, Geste, Handstellung
Die bekanntesten Formen von Mudra sind die Handgesten und Fingerstellungen, z. B. werden Daumen und Zeigefinger der rechten Hand zu einem Kreis, dem sog. "Rad der Lehre", verbunden.
Mula-Bandha
Dies ist der sog. Wurzelverschluß , einer der Bandhas im Hatha-Yoga. Dabei werden die Schließmuskel des Afters bzw. des Beckenbodens zusammengezogen und der Nabel in Richtung Wirbelsäule
gedrückt.
Namasté
Sanskrit: namasté, von nam = verbeugen
Eine Grußformel und Grußgeste, die sinngemäß "ich grüße das Göttliche in Dir" bedeutet. Beide Innenhandflächen werden dabei in der Nähe des Herzens zusammengeführt, an die Brust gelegt
und mit einer Verbeugung begleitet.
Panchakarma
Sanskrit: pancha = fünf, karma = Handlung
Bezeichnet einen Teil der fünf-fachen Reinigungskur des Ayurveda. Diese Art der Behandlung bzw. „Reinigung“ wird zur Ausschleusung von Schlacken und unverdauten Nahrungsbestandteilen
eingesetzt, um die Lebensenergien wiederherzustellen.
Patanjali
War indischer Gelehrter und soll Autor der Yogasutren, eines wichtigen Grundlagentextes des Yoga, gewesen sein. Wann Patanjali gelebt hat und ob er eine historische Persönlichkeit war,
ist nicht gesichert überliefert.
Pantanjali gilt zwar nicht als Erfinder von Yoga, aber er hatte bereits existierende Lehren zusammengestellt und mit eigenen Elementen bereichert.
Pranayama
Sanskrit: ayama = die Kontrolle, Verlängerung des Atems
prana= Atem oder univesale Lebensenergie
Mithilfe von Pranayama, der bewussten Ausweitung ayama des Atems, wird Prana, das indische Wort für die universale Lebensenergie, zum Fließen
gebracht.
Retreat
Engl.: Rückzug vom Alltag, eine geistige Ruhepause oder Rückzug von der gewohnten Umgebung
In Verbindung mit Yoga ist meist auch ein Rückzug mit Meditation, Yogaübungen (Vertiefungen) und zu geistigen, spirituellen und persönlichen Themen gemeint.
Sanskrit
Älteste indische Sprache; Sprache der Mantras und der Schriften.
Satsang (Hindi) Satsanga (Sanskrit)
Begegnung (sanga) mit dem Guten oder Weisen (sat).
Kontakt mit Menschen, die eine spirituelle Verwirklichung haben, wichtiges Mittel zur persönlichen Weiterentwicklung. Beim Satsang werden Fragen erörtert und anschließend
meditiert.
Shakti
Sanskrit: Kraft, Macht, Energie
Sonnengruß, Surya-Namaskara (Sanskrit), Surya-Namaskar (Hindi)
Eine der bekanntesten dynamischen Übungen von zwölf Hatha-Yoga-Stellungen. Ist in vielen Varianten in Büchern beschrieben.
Sushumna
Sanskrit: susumna; wörtlich: liebenswürdig, freundlich, gnädig
Ist der wichtigste feinstoffliche Energiekanal (im Inneren der Wirbelsäule) von der Basis bis zur Krone des Kopfes, durch den sich die erwachende spirituelle Kundalini (die verborgene
Schlangenkraft) bewegt, wenn sie erweckt wird.
Uddiyana-Bandha
wörtlich übersetzt: "das aufwärts fliegen"
Beim Uddiyana Bandha wird das Zwerchfell mittels Muskelkontraktion des Unterleibs angehoben,
wodurch die unteren Organe zur Wirbelsäule hin gedrückt werden. Uddiyana-Bandha wird in der Regel nach dem Ausatmen praktiziert.
Ujjayi-Atmung (Kehlkopfritzenatmung)
Sanskrit: ujjayi = die Siegreiche
Atemtechnik, die so benannt ist, weil sie Körper und Muskulatur sehr stark mit Energie versorgt. Bei geschlossenem Mund wird sehr langsam einige Sekunden lang durch beide Nasenlöcher
eingeatmet, dann in derselben Weise ausgeatmet. Gleichzeitig wird bei diesem Vorgang ein Reibelaut in der Kehle erzeugt, der mit dem Rauschen der Meeresbrandung verglichen wird.
Wirkung: Versorgt Körper und Muskeln mit Energie. Belebt und erwärmt den ganzen Organismus. Erzeugt innere Hitze, wärmt, wirkt schweißtreibend und entgiftet so den Körper.
Upanischaden
Sanskrit: upa = nahe, ni = nieder, schad = sitzen; gemeint ist „der Schüler sitzt zu Füßen des Lehrers (Guru)“, aber auch geheime, belehrende Sitzung
Die über zweieinhalb Jahrtausende alten Upanischaden ("Verehrungen") sind mystische Texte der altindischen Brahmanen-Religion, die zu den Veden gehören. Es wird angenommen, dass sie
zwischen 700 v. Chr. und 200 v. Chr. entstanden sind. Fast alle geistigen Traditionen Indiens wurzeln in den Veden, den ältesten heiligen Schriften Indiens. Yoga ist eine dieser
Traditionen.
Vastu
Sanskrit: Raum, Gebäude, Gegenstand
Vastu ist die indische Wissenschaft der Kunst des Bauens. (siehe Wohnen)
Veda, Veden (plural)
Sanskrit: Wissen, spirituelle Erkenntnis
Veden sind die alten heiligen Schriften der Hindus, bilden die Grundlage der indischen Philosophie und halten in Dialogform das in jahrtausendealter mündlicher Überlieferung angesammelt
Wissen der indischen Kultur fest.
Yogilates oder Yogalates
Kombination aus (Hatha)-Yoga und Pilates. 1997 vom Amerikaner Jonathan Urla entwickelt. In fließenden Abläufen
werden Yoga-Atemtechniken mit Dehn- und Kraftübungen ausgeführt.
Yogasutra
Sanskrit: wörtlich Sutra = Faden, Leitfaden des Yoga
Yogasutras sind Aphorismen, die von Patanjali, einem indischen Gelehrten, in seinem Lehrbuch des klassischen Yogasystems in 195 Sanskritversen begründet wurden. "In einem
sehr kurzen, komprimierten Stil werden tiefgründige Inhalte vermittelt, deren Bedeutung sich oft nur mithilfe eines kundigen Kommentars oder eigener Erfahrung erschließt".
"Die Sutra-Autoren brachten es zu einer großen Meisterschaft in der Kunst des Stils, komplexe Sachverhalte in wenigen Worten zum Ausdruck zu bringen. Im Buddhismus steht Sutra auch für
die Lehrreden von Buddha. Das Yogasutra von Patanjali ist das älteste erhaltene Werk über Yoga".
Weitere ausführliche Erläuterungen zu Yoga, Sanskrit-Begriffen, Übungsstilen und Biographien finden Sie im "Yoga-Wörterbuch" und im "Yoga-Lexikon" von Wilfried Huchzermeyer